Sonntag, 23. Juni 2013

Zwischen Zielen und Zeit


Ziele sind ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Kaum sind wir in dieser Welt nicht nur körperlich sondern auch geistig angekommen, müssen wir feststellen, dass Ziele allgegenwärtig sind. In der Schule müssen wir Noten, Schnitte oder Punktzahlen erreichen. Im Berufsleben Umsätze oder Abschlüsse erzielen. Ich hatte mir auch Ziele gesetzt als ich mit diesem Blog begonnen hatte. Mindestens drei Einträge pro Woche wollte ich schreiben. Ich wollte einige Demos produzieren, und diese auf dem Blog teilen; und ich wollte einen Teil des kreativen Prozesses darstellen.
Nach den Zielen kommt immer sofort die Zeit. Wenn ich die Zeit charakterisieren müsste, dann wäre sie eine mies gelaunte Bibliothekarin im Rentenalter, die insbesondere dann Freude empfindet, wenn sie die magischen Worte aussprechen darf: Sie sind über die Zeit. Sie würde dann über ihre große Hornbrille auf einen hinabblicken, mit ihren schrumpeligen, wulstigen Fingern auf den Kalender zu ihrer rechten zeigen und ein gewinnendes Lächeln aufsetzen. Ich würde nicken, meine Ausleihwaren auf den Tresen legen, die überzogene Gebühr bezahlen und mich den ganzen Tag ärgern, dass sie mich schon wieder abkassiert hat - die dämliche Kuh.
Natürlich setzt man sich mit selbst gesteckten Zielen unter Druck, aber nur so funktioniert es. Wäre es mir egal, ob hier regelmäßig etwas Neues stehen würde, dann würde es nie passieren. Ich würde - aufgemerkt, schwieriges Wort - nur prokrastinieren. (Bedeutung). Nachdem meine aktuelle Zielsetzung nun jedoch schon nach einem Monat dahin ist, werde ich meine Ziele etwas anpassen, nur um nicht vollends der zwanghaften Prokrastination zu erliegen. 
Der einfachste Schritt ist die Anpassung der Postrate. In jedem Fall wird nun Sonntags ein Post entstehen - hier habe ich immer Zeit und eine ganze Woche voller Eindrücke ist vorbei. Im Idealfall möchte ich noch einen weiteren Post unter der Woche dazupacken. Wobei es Sonntags mehr um meine künstlerische Arbeit gehen wird, und unter der Woche mehr um die Arbeit anderer. Darüber hinaus sollen bis zum Ende des Jahres vollständige Demos entstehen, im Idealfall bis zu fünf. Da die Demoproduktion absolutes Neuland ist, wird es bis zur ersten Kostprobe noch etwas dauern. Dennis (Dennis Schütze) unterstützt mich dabei  - besten Dank dafür an dieser Stelle.  

Mal sehen ob ich der dämlichen Kuh dieses mal ein Schnippchen schlagen kann....

Sonntag, 16. Juni 2013

Inspiration

Die vergangene Woche war so etwas, wie der Prototype eines vollgepackten Pflichtmarathons über sieben Tagen. An der Eisdiele des Lebens bestellte ich eine große Portion Arbeitszeit und als der nette Verkäufer mich fragte: Darf´s ein bisschen mehr sein? Nickte ich zufrieden, nahm den kleinsten Löffel den ich finden konnte und begann den Berg in mich reinzuschaufeln.
Wie es sich gehörte, bescherte mir mein Arbeits-Eis alle Nebenwirkungen, die einem so geläufig sind. Spachtelte ich zu schnell, bekam ich Gehirnfrost und unweigerlich Kopfschmerzen. Aas ich zu langsam, wurde die Arbeit schlecht und das Wissen darüber, dass alte Zeug noch essen zu müssen schlug mir auf den Magen. Als ich den Boden des Bechers endlich erreicht hatte und der Freitag Nachmittag seine Pforten in das Wochenende öffnete, war ich so vollgestopft, dass es bis Sonntagmorgen dauern sollte, ehe ich wieder einen kreativen Gedanken fassen konnte. 
Rückblickend finde ich es erstaunlich, wie offensichtlich es ist, dass Inspiration Platz braucht um sich zu entfalten. Die Muse ist ein zartes Pflänzchen und sie will gepflegt werden. Wer den ganzen Tag analytisch Probleme wälzt und diese versucht zu lösen, wird nicht Abends nach Hause kommen, sich an die Gitarre setzen und einen hervorragenden Song schreiben. Mein Rezept für solche Wochen ist das gute alte "sich berieseln lassen". Youtube ist in diesem Fall eine hervorragende Quelle. Die beiden Highlights der vergangenen Woche habe ich unten reingepackt. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Eisdiele des Lebens am Montag schönere Aussichten parat hat. 




Sonntag, 9. Juni 2013

VST Plugin - Plug and Pray

Über die Jahre, die man als Windows-Nutzer mit dem zeitweise minderwertigen Betriebssystem arbeitete und versuchte, die häufig hochwertige sekundäre Software zu installieren, waren für mich eigentlich gezählt, als Windows XP auf den Markt kam. 
Endlich erkannte der Rechner neue Hardware selbstständig, installierte brav und das zauberhafte Wort "Kompatibilitätsproblem" verschwand beinahe aus meinem Wortschatz. Windows Vista warf den leiderprobten Nutzer zwar wieder zurück in die Steinzeit, doch dann kam Windows 7 und man konnte mit Fug und Recht behaupten, dass Plug&Play tatsächlich existiert. 

Heute fühle ich mich zurück in das Jahr 2000 katapultiert. Seit Stunden versuche ich mein legal erworbenes VST Plugin (Stylus RMX) in meine verbesserte Studiosoftware (Studio One Producer) zu integrieren. Ich habe gefühlte hundert Foreneinträge gelesen, dreimal neuinstalliert und getüftelt bis mein Kopf rauchte. Doch ohne Erfolg. Mein hochwertiges Drum-Loop Plugin hat einfach keine Lust mit meiner Studiosoftware zusammen zu arbeiten. 
Warum? Dass bleibt bis auf weiteres ihr Geheimnis, denn offensichtlich hat auch die Firma dieser Drum-Software wenig Interesse daran ihr Portfolio zu erweitern. Alle Hilfestellungen sind an Nutzer gerichtet, die entweder mit Cubase oder Logic arbeiten - die beiden bekanntesten Studiosoftware. Bleibt mir nur der Weg an den englischen Support zu schreiben und um Hilfestellung zu bitten. 

Aus Plug&Play wurde wieder Plug&Pray... Aber beten wird da nichts helfen. 

Donnerstag, 6. Juni 2013

Einflüsse

Wer Musik selbst herstellt bzw. komponiert (was ich nicht tue -  Siehe hier) der stößt unweigerlich auf andere Künstler die ihn beeinflussen. Bei mir waren das in der Vergangenheit natürlich viele der großen Musiker und auf einige von diesen werde ich bei Zeiten auch zu sprechen kommen. 
Den ersten Post in dieser Kategorie - Musiker die mich beeinflussen - muss ich aber gezwungener Maßen dem Künstler widmen, der mich Woche für Woche aufs neue beeinflusst, und das durch den einfachen Fakt, dass er auch mein Gitarrenlehrer ist. Nun mag man meinen, dass mich dies in gewisser Weise voreingenommen gegenüber seiner Musik werden lässt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Gerade der persönliche Kontakt lässt mich äußerst kritisch auf die Werke blicken und um so mehr freut es mich, dass diese eine so hohe Qualität haben - aber der Reihe nach. 

Ich spreche von Dennis Schütze.

Neben seiner Arbeit als Instrumentalpädagoge oder seinen Einsätzen als Moderator von "3 Songs" oder "My Favourite Tracks", ist er natürlich Musiker. Er ist der Frontmann der Bands "Dennis Schütze & his Electric Combo" und "Die Musikstudenten". 
Aus meiner bescheidenden Sicht liegt die Stärke von Dennis darin, dass er einen unverfälschten Blick auf die Musik hat und durch seine Arbeit als Lehrer und Dozent gelernt hat, Qualität zu erfassen und festzuhalten. Seine Musik ist nach meinem Geschmack immer auf den Punkt genau, was man insbesondere an seinen Coverversionen hört. Andere Künstler neigen dazu Covers bis zur Unkenntlichkeit zu verschandeln, nur um etwas anders zu machen. Dennis gelingt es mit seiner Band den Songs einen eigenen Stil zu verleihen ohne dabei - man verzeihe mir den philosophischen Ansatz - die Seele des Songs zu verbannen. 
Ich durfte diese Fähigkeit oft miterleben, wenn ich ein unfertiges Demostück aus meiner Feder im Unterricht Uraufführte und Dennis mir sehr präzise darlegen konnte, wo er Verbesserungspotential sieht und warum. Abgesehen davon ist er natürlich bezüglich Musiktheorie über jeden Zweifel erhaben - so ein Studium kann man nicht verleugnen. 

Wer mehr über Dennis erfahren will, kann diesem Link auf seine Homepage folgen oder unter "Meine Blog Liste" den direkt Link nehmen. Doch nun genug der wohl formulierten Worte, und einige Kostproben, die ihr ebenfalls auf der Website Soundcloud finden könnt. Die Lieder stammen vom aktuellen Album Nine to five  und sind Coversongs bekannter Lieder. Ich hoffe es gefällt und denkt daran - man kann diese und weitere Platten natürlich auch käuflich erwerben.





Sonntag, 2. Juni 2013

Gitarre und Mikrophon

Nachdem ich mich Vorgestern um diesen elementaren Teil meines Equipment gedrückt habe, muss ich nun natürlich Farbe bekennen. Da unser trister Sommer heute fast Fahrt aufnahm und mit 17° beinahe Temperaturen lieferte, die zum Verweilen außerhalb des Hauses einluden, ließ ich es mir nicht nehmen die beiden Hauptdarsteller quasi im Grünen zu fotografieren. Zugegeben, die Aufnahme des Mikrophons war Indoor - aber immerhin im Grünen. 


Beim Mikrophon handelt es sich um das Rode NT1-A. Dieses ist ein Kondensator-Mikrophon, dass über ein 1´´ Membran verfügt und mir bisher einen ausgesprochen rauschfreies Aufnehmen ermöglicht hat. Wichtig für mich war damals, dass ich ein belastbares Studio-Mikrophon bekomme, das für einen vernünftigen Preis (damals ca. 250 €, heute ca 180€) gute Qualität liefert. Die beste Software nützt nichts, wenn die minderwertige Aufnahme bereits beim Mikro beginnt. 

Meine Gitarre ist eine Stanford MSGA 100 CW. Die Gitarre kostete damals rund 600 € und ist demnach keine Oberklasse, lieferte aber - wie alles in meinem Studio - einen akzeptablen Klang ab. Im Laufe der Jahre habe ich die Mechaniken am Gitarrenhals austauschen lassen um die Gitarre stimmsicherer zu machen. 
Bei den Gitarrensaiten nutze ich Westerngitarrensaiten, die in der Regel 11er oder 12er Stärke haben von der Firma Elixir. Diese bieten ihre Saiten mit sog. Nanoweb an. Der Clou an diesen Saiten ist, dass eine sehr dünner Platiküberzug über den Saiten liegt, der den Klang nicht beeinträchtigt, die Saiten jedoch schützt. Durch den Handschweiß beginnen die Saiten sonst wesentlich früher dumpf bzw. matt zu klingen (Korrosion - der ewige Feind des Musikers). 

Damit ist mein Studio komplett und der Basis-Theorie Teil dieses Blogs ist erledigt. In den nächsten Wochen wird es praktischer werden und auch der ein oder andere Musiker wird beleuchtet werden.