Ich muss ehrlich gestehen, dass mir heute nicht nach grauer Theorie ist. Schon gar nicht danach zu erläutern, welche Leistungsmerkmale mein Mikrophon und meine Gitarre haben. So etwas langweilt mich. Für den Moment des Erwerbes bin ich meist gut informiert. Wenn dann alles funktioniert und mir die Ergebnisse zusagen, habe ich binnen weniger Stunden vieles vergessen, was mich überzeugte, das Ding zu kaufen. Was das betrifft, bin ich wahrscheinlich ein Vollblutkünstler.
Da es in meinem Blog aber nicht nur um Musik, sondern auch um das Schreiben an sich gehen soll, bin ich ebenso in der Pflicht das Equipment, dass ich hierfür verwende aufzuführen. Das Schöne an diesen Helfern ist, dass sie keine Leistungsmerkmale haben. Es sei denn, man bezeichnet die schiere Seitenanzahl als ein Leistungsmerkmal.
An dieser Stelle muss ich unweigerlich an die Kartenspiele denken, die man als Kind mit auf Reisen nahm. Ich habe leider die Bezeichnung vergessen. Es ging dabei darum, bestimmte Merkmale von beispielsweise Autos miteinander zu vergleichen. Die Leistungen waren auf die Karten gedruckt und man musste erahnen, mit welcher Leistung man die vermeintliche Karte des Gegner schlagen kann . Typische Sätze in Reisebussen waren damals:
"Zylinder 6? - Sticht!". "200 PS? - 180. Oh man.."
Ich habe meist verloren. Vielleicht rührt daher man absolutes Desinteresse daran, wie gut oder schlecht mein Equipment ist.
Aber zurück zu den Hilfsmitteln, die ich zum Schreiben verwende. Manche mögen es Altertümlich nennen, aber ich nutze heute noch Bücher, wenn ich das passende Wort suche. Die drei alten Schinken, die ich dafür verwende sind: Das Synonymwörterbuch, der Duden Redewendungen und das große Reimlexikon.
Natürlich weiß ich, dass diese Bücher leicht durch eine Google-Suche ersetzt werden können. Natürlich weiß ich, dass selbst die freien Schreibprogramme mittlerweile einen Synonymfinder haben. All das weiß ich. Einen entscheidenden Punkt können die Programme aber nicht abdecken. Sie können mich nicht auf andere Gedanken bringen.
Wenn ich tatsächlich bei einem Wort hänge und entweder nicht den passenden Reim oder das passende Synonym finde, blättere ich durch die Seiten und fange Worte ein, die bisher noch gar nicht in meinem Kopf waren.
Häufig ist es so, dass ich dann Sätze komplett umwerfe, weil ein anderes Wort den Satz oder den Reim viel besser trifft. Die ursprüngliche Idee ist dann zwar dahin, aber ob diese überhaupt das Maß aller Dinge war, lässt sich kaum erörtern. Ich schätze es daher sehr, dass ich neben den tatsächlichen Synonymen oder Redewendungen auch noch weiteren Input bekomme, der vollkommen willkürlich ist.